Tierhaltung

In der ökologischen Tierhaltung steht das Tierwohl an oberster Stelle. Dazu gehört eine artgerechte Haltung, die Gesundheit der Tiere und deren bedarfsgerechter Versorgung mit ökologisch erzeugten Futtermitteln. Die Bedürfnisse der verschiedenen Tierarten finden im Ökolandbau besondere Berücksichtigung, so werden beispielsweise Weidehaltungssysteme für Milchkühe optimiert, die muttergebundene Kälberhaltung erprobt oder die Auslaufgestaltung für Geflügel verbessert. Auch werden Fragestellungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zur Schlachtung und Vermarktung betrachtet.
Ein spezieller Fokus liegt auch auf der Züchtung von geeigneten Rassen für den Ökolandbau. Diese sollen in erster Linie gesund und robust sein, um an die Freilandhaltung angepasst zu sein und einen notwendigen Medikamenteneinsatz von Anfang an auf ein Minimum zu beschränken. Zudem spielt beim Huhn die Etablierung von Zweinutzungsrassen eine Rolle, beim Schwein werden Verhaltens- und Charaktereigenschaften in die Zuchtprogramme integriert.
Eine weitere Herausforderung ist die Fütterung mit 100 % ökologisch erzeugten Futtermitteln mit einer ausgewogenen Aminosäurenzusammensetzung für Monogastrier.  Hierfür wird das Potenzial innovativer und alternativer Futtermittel bewertet, beispielsweise der Einsatz von Futterleguminosen bei Schweinen und Geflügel oder die Synthese von Vitamin B2 mit Hilfe von nicht gentechnisch veränderten Bakterien.