Boden & Nährstoffe

Die Förderung der Bodenfruchtbarkeit ist eines der zentralen Anliegen des ökologischen Landbaus. Tatsächlich belegen inzwischen verschiedene große Studien, dass ökologische gegenüber konventioneller Bewirtschaftung (im Mittel der Beobachtungen) zu einer Verbesserung verschiedener Merkmale der Bodenfruchtbarkeit führt – zum Beispiel zu höheren Humusvorräten. Das ist zunächst kein Wunder, denn Ökolandbau ist viel stärker auf die Leistungen der Bodenfruchtbarkeit angewiesen, als konventionelle Systeme – die Förderung der Bodenfruchtbarkeit ist also eine Voraussetzung für erfolgreiche ökologische Bewirtschaftung.
Allerdings ist auch im Ökolandbau noch viel zu tun: Wenn Ökolandbau die Welt ernähren soll, dann müssen auch die Böden mehr Leistung bringen. Dabei geht es einerseits um die Bereitstellung von Nährstoffen, aber auch um die Regulation von Krankheitserregern, Wasseraufnahme und Wasserspeicherung, oder die Widerstandsfähigkeit gegenüber Erosion. Hier besteht noch viel Forschungsbedarf, um Bodenfruchtbarkeit und Bodenleistungen wirklich gezielt zu fördern und zu nutzen. Dabei müssen auch die Effekte natürlicher (v.a. Klimawandel), struktureller (v.a. Spezialisierung von Betrieben) und politischer (v.a. Düngeverordnung) Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Umweltwirkungen von Strategien zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit –z.B. Emissionen von Treibhausgasen oder die Auswaschung von Nährstoffen- weiter minimiert werden, um Zielkonflikte mit anderen Nachhaltigkeitsanliegen zu vermeiden.