Betriebswirtschaft/ Soziales/ Agrarpolitik

Ökolandbau ist mehr als nur eine alternative Produktionstechnik – es geht letztendlich um die Transformation der Ernährungssysteme. Hier sind neue Ideen gefragt, die nicht nur die planetaren Grenzen von Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch anerkennen, sondern auf sozialer, ökonomischer und politischer Ebene Bedingungen schaffen, die ein in allen Dimensionen nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen und tragen. Dazu gehören z.B. neue Perspektiven in der Betriebswirtschaft, die externe Kosten und gesellschaftliche Leistungen berücksichtigen, neue soziale und ökonomische Organisationsformen im Ernährungssystem, die Beziehungen zwischen den Agierenden und damit Entwicklungsgemeinschaften schaffen können, aber auch politische Initiativen, die eine effektive Lenkungswirkung entfalten und zugleich eine individuelle Entwicklung der Ernährungssysteme und ihrer Organe ermöglichen. Obwohl hier schon viele Ideen und Ansätze entwickelt und zum Teil bereits erfolgreich in Praxis erprobt wurden, besteht noch erheblicher Forschungsbedarf. Wie kann es gelingen, die Kosten für Umweltleistungen im Ernährungssystem gerecht zu verteilen? Können Umweltleistungen überhaupt immer sinnvoll und verlässlich monetarisiert werden? Was sind die Erfolgsfaktoren solidarischer Produktionssysteme? Und was die wesentlichen Stolpersteine? Was wären wirklich zielführende politische Vorgaben für die weitere Entwicklung ökologischer Ernährungssysteme? Wie auch in den anderen Themenschwerpunkten setzen wir uns besonders für partizipative Forschungsansätze ein, in denen die Belange, Erfahrungen und Kompetenzen der Praxis optimal berücksichtigt und eingebunden werden.